Vorwort

Die Idee zu GVK-Help kam mir 1994, als die Veröffentlichung des neuen Salzburger Grundverkehrsgesetzes 1993 etliche Fragen bei der praktischen Umsetzung aufwarf. Auf Anregung von Notarsubstitut Dr. Günther Gabriel beschäftigte ich mich mit dem Gesetzestext unter den Gesichtspunkten einer Übertragung der möglichen Verfahrensvarianten des Gesetzes auf anwenderfreundliche Computermedien.

Mein Ziel war es, ein Tool zu entwickeln, das es dem Juristen in der Praxis erlaubt, effizient und rasch die richtige Problemlösung für das konkret abzuwickelnde Rechtsgeschäft zu finden; und damit das Gesetz einfacher handzuhaben. Das Programm sollte so aufgebaut sein, daß es den juristischen Anwender ohne zeitraubendes Studium aller Ausnahmebestimmungen und Details im Ausschlußprinzip durch die möglichen Verfahrensvarianten und Ausnahmen des Salzburger Grundverkehrsgesetzes führt, und ihm am Ende die nötigen Verfahrensschritte übersichtlich darstellt. (etwa, welche Zustimmungen einzuholen sind, welche Erklärungen im Vertrag stehen müssen, welche Behörden zuständig, welche Unterlagen dem Grundbuch vorzulegen, welche Fristen zu beachten und welche Bescheinigungen erforderlich sind.)

Die Zielgruppe waren somit hauptsächlich Notare und Rechtsanwälte sowie deren Kanzleikräfte, die mit genau diesen Problemstellungen tagtäglich konfrontiert werden, und wo es durch Fehler in der Anwendung dieses Gesetzes zu Verfahrenverzögerungen oder Fristversäumnissen kommen kann.

Begeisterte Unterstützung für diesen Vorschlag erhielt ich von Notar Dr. Claus Spruzina, der zur selben Zeit seinen Kommentar zum Salzburger Grundverkehrsgesetz 1993 verfaßte, und ohne dessen brilliante Ideen und Exaktheit in der Analyse der einzelnen Paragraphen und Kombinationsmöglichkeiten, GVK-Help in der damaligen Fassung und auch in der heute vorliegenden Form nicht verwirklicht hätte werden können. Ich möchte ihm herzlich für seine Ausdauer und Hilfsbereitschaft danken!

Da ich mich auch dazu entschlossen hatte, sämtliche Bescheinigungen und alle Antragsformulare so zu integrieren, daß sie am Computer ausgefüllt und mitsamt Formular ausgedruckt werden können (um so den Kanzleialltag vom lästigen Ausfüllen der Formulare mit Schreibmaschine zu befreien), lag es nahe, die in Word für Windows integrierte Programmiersprache Word Basic auch für die Programmierung von GVK-Help zu verwenden.

Etwa 400 Programmierstunden später erschien im Dezember 1994 die erste Version GVK-Help; der gesamte Kommentar, der Gesetzestext, alle Bescheinigungen und Formulare waren darin interaktiv integriert. Dank schulde ich auch dem Grundverkehrs- beauftragten für das Land Salzburg, Herrn Dr. Harald Ronacher, der sich immer viel Zeit für die Beantwortung schwieriger Fragen genommen hat, und die Entwicklung von GVK-Help von Beginn an sehr engagiert unterstützt hat.

GVK-Help war 1994 etwas völlig neues im Bereich der juristischen Software, und sicherlich war das auch mit einer der Faktoren für den kaufmännischen Flop; weil sich die Zielgruppe nichts oder nur wenig darunter vorstellen konnte und leider oft der damit verbundenen Technik feindlich gesinnt war. Die wenigen -positiv überraschten - Anwender, die sich damals zum Kauf entschlossen hatten, setzten es bis zum Erscheinen der Novelle 1997 täglich in ihrer Kanzlei ein, eine Anpassung der Software an die neue Fassung des GVG kam für mich 1997 aus Zeit- und Rentabilitätsgründen nicht in Betracht.

Danksagung

Die Anregung, aus GVK-Help eine Diplomarbeit im Rahmen meines Jusstudiums zu machen, kam vor einigen Jahren von Prof. Dr. Dietmar Jahnel, dem ich dafür herzlich danke. Er hat auch eine Rezension über die erste Version von GVK-Help in seinem Buch "EDV für Juristen" veröffentlicht, und betreut den rechtsinformatischen Teil dieser Diplomarbeit. Das aufwendige Ergebnis dieser Idee liegt jetzt in Form der Webseite http://www.grundverkehr.at vor. Es hat mir große Freude gemacht, komplexe juristische Sachverhalte auf das 0 und 1 Verständnis des Computers umzusetzen, und dadurch zwei Dinge die mich immer fasziniert haben, nämlich mein Studium und meinen Beruf als Systembetreuerin, optimal zu verbinden.

Ich möchte auch meinem Diplomarbeitsbetreuer Prof. Dr. Georg Lienbacher danken, daß er sich dafür eingesetzt hat, daß dieses unkonventionelle Projekt von der Universität Salzburg als Online-Publikation im Rahmen einer Diplomarbeit anerkannt wird.

Herr Reinhold Winkler von der Grundverkehrslandeskommission hat viel Zeit darauf verwendet GVK-Help auf seine "Behördentauglichkeit" zu überprüfen und hat mir bei etlichen Fragen geduldig und fachkundig weitergeholfen, ich danke ihm sehr dafür.

Ich danke außerdem meinem lieben Freund Ümit Kirdar für seine kompetente Unterstützung bei der Planung der Datenbank und für seine wertvollen Tips zur Umgehung von Netscapeinkompatibilitäten, weiters danke ich Herrn Freddy Leitner für seine Hilfe und Geduld beim liebevollen Grafikdesign dieser Webseite.

Für wertvollen Input zur anwenderfreundlichen Programmgestaltung und Fehlersuche danke ich meinem "Betatest-Team". Neben den bereits oben angeführten Personen haben Marianne Eisl, Notariatsangestellte, Dr. Wolfgang Hackenbuchner, Notarpartner, Katrin Harbacek, Notariatsangestellte, Dr. Katja Klement, Notariatskandidatin, Dr. Bernhard Kettl, Rechtsanwalt, Mag. Heinrich Kobler, Notariatskandidat, Mag. Alice Perscha, Notariatskandidatin und Mac-Expertin und Peter Pflanzl, Computerspezialist, GVK-Help im praktischen Einsatz erprobt.

Und last but not least gebührt besonders herzlicher Dank meinen Eltern, meinem Vater Dr. Erich Klement, auf dessen Webserver die domain grundverkehr.at derzeit gehostet wird, der mit weiser Erfahrung seit vielen Jahren jede meiner Computerverrücktheiten großzügig sponsert und der mich immer bestärkt hat, unkonventionelle Ideen zu verwirklichen; und natürlich meiner Mutter Helena Klement, die immer daran geglaubt hat, daß ich mein Studium beenden werde und ohne deren tatkräftige Unterstützung die letzten 12 Monate erheblich schwieriger gewesen wären.

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Einsatz von GVK-Help

Anja Klement